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    EU-Topjobs: "Postengeschacher" Jugend ohne Arbeit: 153 Milliarden Euro Kosten im Jahr Voriger Artikel Aktuelle Artikel: EU Nächster Artikel EU-Topjobs: "Postengeschacher" Jugend ohne Arbeit: 153 Milliarden Euro Kosten im Jahr
    Zuletzt aktualisiert: 15.05.2014 um 19:27 UhrKommentare

    Vom Magna-Fließband nach Brüssel

    Neos-Kandidat Stefan Windberger könnte in gut einer Woche zum jüngsten Mandatar in Brüssel avancieren. Heute um 19 Uhr diskutiert der 25-Jährige mit den Spitzenkandidaten der anderen Parteien im Salon der Kleinen Zeitung über Europa.

    Als seine heutigen Konkurrenten Ulrike Lunacek, Othmar Karas oder Martin Ehrenhauser bei der letzten EU-Wahl ins Europäische Parlament gewählt wurden, hat Stefan Windberger seinen Sommer noch am Magna-Fließband verbracht, um sich als BWL-Student mit einem Ferialjob ein paar Euros zu verdienen. Eine Legislaturperiode später steht der 25-Jährige selbst auf einer Liste und kurz davor, in zwei Wochen jüngster Abgeordneter im EU-Parlament zu sein. Obwohl jeder dritte Europäer unter 30 ist, können dies nur zwei der momentan 766 EU-Abgeordneten von sich behaupten. "An diesem Missverhältnis muss man etwas ändern", meint der Listenzweite der Neos. Ihm geht es vor allem darum, die "Generation Praktikum" zu vertreten und die teils über 50 Prozent liegende Jugendarbeitslosigkeit am alten Kontinent zu bekämpfen. "Im Gegensatz zu den anderen Abgeordneten bin ich mit der gemeinsamen Währung aufgewachsen, habe ein ganz anderes Gefühl für Europa", strotzt er in Strolz-Manier wild gestikulierend vor Energie. Glaubt man Umfragen, stehen die Neos momentan etwa bei 14 Prozent - was Windbergers Einzug so gut wie sicher aussehen lässt. Auf den zweiten Listenplatz der Neos gelangte der Grazer durch die Online-Vorwahlen der Pinken.

    Dabei war Windberger nach seinem Studium kurz davor, zum Arbeiten nach Nigeria abzuhauen. "Im letzten Moment hab ich's mir aber anders überlegt, weil ich bei meinen Freunden in Österreich sein wollte". Und hier eben "ein bisserl kandidieren" wollte, fügt der ehemalige Geschäftsführer der ÖVP-nahen Schülerunion schmunzelnd hinzu. Mit der Volkspartei wurde Windberger aber nie so richtig warm: "Die Partei ist nicht reformfähig. Also hätte ich mich verbiegen müssen, und dann hätte ich mir nicht mehr in den Spiegel schauen können", tönt er. Auch wenn er zugibt, einige ÖVP-Politiker "sehr zu schätzen".

    Darum, dass man ihn im von alteingesessenen Polit-Granden dominierten EU-Parlament nicht ernst nehmen könnte, macht sich der Sohn einer Uni-Assistentin und eines HAK-Lehrers keine großen Sorgen. Schließlich wolle er sich "ja nicht für ein Bankeninsolvenzrecht einsetzten", sondern Erfahrungen, die er als Student und Jungunternehmer selbst gemacht hat, einbringen. Zum Beispiel? "Die Erasmus-Förderung von 1,6 auf 3 Prozent des EU-Budgets erhöhen, damit mehr Studenten, Schüler und Lehrlinge ins Ausland gehen können. Außerdem will der 25-Jährige, der früher öfters Grün gewählt hat, Firmengründungen erleichtern. "Mein Start-Up zu gründen hat drei Monate gedauert, in Singapur geht das an einem Tag", kritisiert er und verrät sein Rezept gegen die grassierende Jugendarbeitslosigkeit: "Start-Ups von heute sind die Jobs von morgen, das müssen wir endlich verstehen", sagt Windberger. Er ist zuversichtlich, dass er seinen Teil dazu beitragen wird. "Als junger Europäer kann ich mich glaubhafter für die Interessen der Jugend einsetzen, als andere Kandidaten". Obwohl jemand, der in vier Ländern studiert und selbst eine Firma hat, wohl kaum zum Symbol für eine perspektivenlose Jugend avancieren wird, nimmt man ihm den Idealismus ohne Probleme ab.

    Klaus Knittelfelder

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