Klagenfurter Professor bei Schulausflug gestorben
Tragisches Ende einer Schweiz-Reise: Ein Auto fuhr in eine Gruppe mit Schülern des BRG Viktring. Der Physiklehrer wurde getötet, eine Maturantin verletzt.
Foto © KLZ/Markus Traussnig, LSR/KothgasserDer 60-jährige Physikprofessor Heinz Seidl kam bei einem Unfall in der Schweiz ums Leben. Am Freitag fand am BRG Viktring eine Trauerfeier statt
Die Stimmung am BRG Viktring in Klagenfurt ließ sich am Freitag kaum in Worte fassen. Am Morgen versammelten sich Lehrer, Schüler und Mitarbeiter in der Stiftskirche, um im Gottesdienst um einen von ihnen zu trauern – Heinrich Seidl. Der beliebte Physik- und Mathematiklehrer war Donnerstag bei einem Schulausflug in der Schweiz ums Leben gekommen. "Wir sind sehr bestürzt und erschüttert", sagt Landesschulinspektorin Susanne Traußnig.
Wie in den Jahren zuvor hatte Seidl für Schüler einen Ausflug in das Forschungszentrum Cern organisiert. Diesmal war es eine zusätzliche Reise für 24 Schüler aus zwei Maturaklassen, die wegen der schriftlichen Matura am ersten Termin nicht teilnehmen konnten. "Sie haben sich so auf den Ausflug gefreut", sagt die Mutter einer mitreisenden Maturantin.
Am Mittwoch fuhr die Gruppe, begleitet von Seidl und dem Vater einer Schülerin, mit dem Bus nach Genf. Der engagierte Physiklehrer hatte beste Kontakte in die weltbekannte Forschungseinrichtung: Ein Absolvent des BRG Viktring arbeitet dort als Wissenschaftler. Nach einer Führung am Donnerstag ging die Gruppe Abendessen. Gegen 23.30 Uhr machten sich sechs Schüler und Seidl zu Fuß auf den Heimweg.
Plötzlich tauchte ein Auto mit aufgeblendeten Scheinwerfern auf, die Lenkerin konnte der Gruppe, die am linken Straßenrand unterwegs war, aus bisher unbekannten Gründen nicht ausweichen und erfasste den 61-Jährigen und die 19-Jährige. Seidl wurde so schwer verletzt, dass er trotz Wiederbelebungsversuche durch seine Schüler nach der Einlieferung in ein Krankenhaus gestorben ist. Die Maturantin wurde leicht verletzt. Die schwer geschockte Schülergruppe ist in der Nacht auf heute in Klagenfurt eingetroffen, wo sie bei Bedarf von Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes betreut wird.