30 Arbeiter bangen um Jobs
Großfeuer zerstörte Zimmerei und Fertigteilhauswerk in Althofen, der Schaden geht in die Millionen. Sturm erschwerte Löscharbeiten.
Foto © KK/FF Althofen
"Eine Katastrophe." Mehr konnte und wollte am Freitag der 52-jährige Unternehmer Gerald Salbrechter nicht sagen. Der Zimmermeister, der in den letzten 20 Jahren seinen Betrieb aus kleinen Anfängen zu einem florierenden Unternehmen mit etwa 30 Mitarbeitern aufgebaut hat, steht vor den verkohlten und rauchenden Trümmern seines Leben.
Es war am Freitag kurz vor 7 Uhr früh, als zwei Arbeiter auf das weitläufige Firmenareal in der Gewerbezone von Althofen kamen. In einer über 100 Meter langen Produktionshalle mit computergestützten Fertigungseinheiten sahen sie Rauch aufsteigen. Im Bereich der sogenannten Leimbinder-Abbindanlage züngelten Flammen. Die beiden Männer schlugen Alarm. Augenblicke später heulten am Krappfeld die Sirenen. Fast zeitgleich mit dem ersten Löschtrupp der FF-Althofen traf Bezirkskommandant Egon Kaiser, er wohnt in Guttaring, am Brandort ein. "Das Gebäude stand bereits in Vollbrand", erzählt er.
Heftiger Wind mit Spitzen bis zu 80 km/h fachte die Flammen an. "Der Funkenflug war gewaltig", sagt Kaiser. Nachdem Alarmstufe drei ausgelöst worden war, rückten rund 200 Männer von 14 Feuerwehren an. "So einen Brand habe ich noch nicht erlebt. Ein Dank an alle Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter für den Feuerwehrdienst freigestellt hatten."
Lange Schlauchleitungen zur Gurk und zu einem Löschbecken als Wasserversorger, meterhohe Wasserwände gegen den Funkenflug in der Gewerbezone, wo sich Firma an Firma reiht, unter anderem der Holzindustriebetrieb "Tilly", höchste körperliche Belastung für die Atemschutztrupps.
Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in die Abendstunden. Experten gehen von einem "Totalschaden" aus. Im Unternehmen, dessen Auftragsbücher voll sind, wurde zuletzt bis zu 16 Stunden pro Tag gearbeitet. Als Brandursache wird ein technischer Defekt vermutet.