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  • 18. Juli 2014 13:08 Uhr | Als Startseite
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    Zuletzt aktualisiert: 15.05.2014 um 04:45 UhrKommentare

    "Heute wird es im Norden am heftigsten"

    Das Tief Yvette hält sich hartnäckig und könnte am Freitag vom Mariazeller Land bis nach Aussee für Überflutungen und Muren sorgen, fürchtet Meteorologe Albert Sudy.

    Foto © Estag

    Nein, sagt Albert Sudy von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, er könne noch keine Entwarnung geben. Ganz im Gegenteil: "Der heutige Freitag ist der ,Kerntag'." Sowohl die Sturmwarnung - mit möglichen Spitzen bis zu 140 Stundenkilometern - als auch die Warnung vor Starkregen und Hochwasser muss aufrechtbleiben. Wobei die gefährlichsten Böen im Wechselgebiet, an der Grenze zum Burgenland und in den Hohen Tauern auftreten sollen.

    Stromausfall

    In bis zu 4000 Haushalten fiel am Donnerstag der Strom aus. Bäume, die im Sturm umgenickt wurden, waren auf Leitungen gestürzt und hatten diese blockiert. Auch am Freitag waren noch rund 1000 Haushalte ohne Stromversorgung. Die Arbeiten im Wald seien für die Mitarbeiter im Moment lebensgefährlich, bestätigte ein Sprecher der Estag. Es sei daher sinnvoller, abzuwarten, bis der Sturm vorbei ist.

    Landeswarnzentrale, Feuerwehren und die Monteure der Energiekonzerne bleiben daher auch am Freitag in erhöhter Alarmbereitschaft. Es drohen weiterhin Schäden durch massiven Windbruch, zumal die Bäume durch ihr Blattwerk nun dem Wind mehr Angriffsfläche bieten und das Wurzelwerk durch die Niederschläge aufgeweicht ist.

    Regenfront

    Die heftigste Regenfront zieht über den äußersten Norden des Bundeslandes hinweg. "Vom Mariazeller Land über das Gesäuse bis ins Ennstal und Ausseer Land zeigen die Modelle, dass es - noch bis Samstagabend - zwischen 50 und 80 Liter pro Quadratmeter regnen wird." Gebietsweise könnte es aufgrund der "Nordstaulage", die das Tiefdruckgebiet nicht abziehen lässt, bis zu 150 Liter an Niederschlägen geben.

    Straßensperren

    In der Steiermark waren die B24 Hochschwab Straße zwischen Weichselboden und Kläfferbrücke gesperrt sowie die L102 Veitscher Landesstraße zwischen Veitsch und Turnau, die B66 Gleichenberger Straße zwischen Bad Gleichenberg und Feldbach und die L423 Eisenauerstraße zwischen Schäffern und Tanzegg. In Bad Gleichenberg war ein umstürzender Baum auf ein Auto gefallen. Verletzt wurde niemand.

    In über 1000 Meter Seehöhe wird es weiterhin schneien, oberhalb von 1300 Metern prognostiziert Sudy einen regelrechten Wintereinbruch: "Hier könnte es bis Samstag Schneehöhen von einem oder gar eineinhalb Metern geben." Schon gestern lagen auf den Gipfeln des oberen Ennstals 20 Zentimeter. Mit der weißen Pracht und dem Wind steigt die Lawinengefahr an. Fürs Erste könnte der Schnee in hohen Lagen aber ein Glücksfall sein, meint Sudy: "Weil nicht die gesamte Niederschlagsmenge direkt in die Flüsse gelangt." Dennoch ortet er im Norden heute und Samstag akute Überflutungs- und Vermurungsgefahr: "Zeitverzögert kann es auch im Unterlauf zu gefährlichen Pegelständen kommen", warnt Sudy. Mur und Mürz könnten sich am Wochenende in reißende Flüsse verwandeln.

    Klimawandel

    Die Eisheiligen haben ihrem Namen heuer alle "Ehre" gemacht, bestätigt Sudy: "Schon im Vorjahr war es heftig, aber dieses Tief heuer verläuft wirklich dramatisch." Und er bestätigt, was viele Steirer am Stammtisch diskutieren: "Starkregen und Unwetter treten in den letzten Jahren immer häufiger auf. Das ist sicher auch dem Klimawandel geschuldet!"

    Richtig verhalten bei Unwetter

    Wer beim Autofahren bestimmte Grundregeln beachtet, kann Schlimmeres verhindern. Bernhard Lautner von der Asfinag rät, bei starkem Wind die Geschwindigkeit zu verringern, den Abstand zu vergrößern (das gilt auch bei Hagel) und das Lenkrad festzuhalten. Bei starkem Regen sollte man auf Sicht fahren, ebenso mehr Abstand halten sowie das eigene Fahrzeug sichtbarer machen (Nebelschlussleuchte). Hilfreich sei auch, sich bei einem Gewitter "gedanklich" auf Blitze vorzubereiten, um nicht vor Schreck das Auto zu verreißen.

    Auch Vorkehrungen hinsichtlich hoher Niederschlagsmengen sind nun wichtig, indem man etwa Chemikalien aus Kellern bringt, Sandsäcke vorbereitet oder Öltanks gegen Auftrieb sichert. Zudem sollte man sich über die Hochwassergefahr in der Umgebung informieren.

    BERND HECKE, ULRICH DUNST/Red.

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